Nationalpark Matsalu

Nationalpark Matsalu (dt. Matzal)

Der Nationalpark Matsalu umfasst die Bucht von Matsalu mit ihrem flachen Wasser, das Mündungsgebiet des Flusses Kasari und etwa 50 Inseln und Eilande zusammen mit der umgebenden Meerenge von Muhu (dt. Moonsund). Dies ist ein wirkliches Paradies für an Ornithologie Interessierte, denn es handelt sich um einen von Europas wichtigsten Haltepunkten auf dem Vogelzug von Wasservögeln zwischen der Arktis und Westeuropa.

Im Nationalpark Matsalu werden neben den Vögeln auch noch die für Westestland typischen, halbnatürlichen Habitate geschützt (Strand- und Auwiesen, Alvare und Laubwiesen, Schilfflächen und kleine Inseln) sowie das Kulturerbe der Meerenge von Muhu.

In Matsalu liegt die 4.000 ha große Auwiese in Kasari (dt. Kasargen), Europas größte erhaltene offene Auwiese, diese ist ein wichtiges Brutgebiet für den Wachtelkönig, das Tüpfelsumpfhuhn und die Doppelschnepfe. Im Nationalpark fliegen jährlich mehr als 2 Millionen Wasservögel durch, von ihnen verweilen mehr als 230.000 für eine kürzere oder längere Zeit im Nationalpark.

Das größte, besondere an der Ostsee liegende Schilfgebiet in der Mündung des Flusses Kasari umfasst 3.000 ha, dort können Sie verschiedene Rohrsänger hören, von denen die Rohrdommel am bekanntesten ist. Die Strandwiesen von Matsalu zählen zu den größten in Europa und hier brüten wichtige Strandvögel (z.B. Wasserläufer, Kiebitze und Brachvögel), denn hier ist der Pflanzenbewuchs niedrig und die Wassergrenze frei von Schilf. Fleischrinder helfen die Wiesen zu pflegen. Weiterhin können Sie Seeadler und Alpenstrandläufer antreffen. Von den Wildtieren ist es am wahrscheinlichsten, vom Beobachtungsturm in Kloostri aus einen Elch zu sehen.

Wer sich für Pflanzen interessiert, findet auf den artenreichen Laubwiesen zwischen Eichen und Haselnuss zahlreiche Orchideen. Die Vielseitigkeit der eher flachen Landschaft der Westküste vergrößern stufenförmige Abbrüche von Kalkstein am Meeresufer. Dieser Kalkstein ist aus Korallenriffen aus der Zeit des Silurs entstanden. Wiederhergestellt wurden Heuscheunen und Fischerhütten mit Reetdach.

Im Jahr 2007 initiierte die Europäische Kommission den Wettbewerb „Europas beste Tourismusziele“ (EDEN oder European Tourist Destinations of Excellence), Matsalu wurde 2009 in der Kategorie „EDEN. Estlands unentdeckte Schätze. Tourismus und Schutzgebiete“ nominiert.

Im Gutshof Penijõe (dt. Pennijöggi) befindet sich das Besuchszentrum des Nationalparks Matsalu, auf dessen ständiger Ausstellung Sie sich mit der Natur, der Geschichte und der traditionellen Kultur des Schutzgebiets bekannt machen können und ein 20-minütiges Slide-Programm sehen: „Das Jahr in Matsalu. Das Leben in Matsalu vom Eis zum Eis.“